Schülerinnen und Schüler aus den 10.Klassen erinnerten am 22.Oktober mit einem selbst gestalteten Beitrag an die Deportation von neun Mitbürgerinnen und Mitbürgern und stellten sich damit gegen die immer wieder neu aufkommende Menschenfeindlichkeit. Als Einstieg zeigten die Schüler alle einen Stern. Die Sterne standen für Gernsbacher. Ein Stern wich aber von der Menge ab – ein Davidstern. Dieser stand stellvertretend für alle Gernsbacher Mitbürger, die zur damaligen Zeit nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörten und ausgeschlossen wurden.
Nachdem die Jugendlichen zunächst auf das Einzelschicksal von der jungen Eva Stern und ihrer Familie eingegangen waren, gingen sie auf die anfängliche Ausgrenzung im Alltag ein: Die Markierung der Läden und Mitbürger mit Davidstern, die Ausgrenzung aus der Gesellschaft durch Verbote und schließlich die offene Anfeindung, die am Ende in den Holocaust mündete.
Auch auf andere ausgestoßene Minderheiten machten sie aufmerksam: Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft, Sexualität oder unterschiedlichen Glaubens. Ebenso auf Menschen mit Behinderung oder einer unbeliebten politischen Meinung. Sie wiesen dabei darauf hin, dass die nationalsozialistische Ideologie die treibende Kraft hinter den Taten war, welche durch Propaganda in die Köpfe der Menschen kam.
Zum Schluss spannten die Jugendlichen einen Bogen zur heutigen Zeit: Auch heute gäbe es leider noch Menschen, die ausgrenzen und diskriminieren würden. Die auch trotz der Aufklärung nach Andersartigkeit und Schwäche bei anderen suchen, um für ihren Probleme oder Sorgen einen „Sündenbock“ zu finden. Dagegen gelte es aufzustehen und immer wieder auf die zentralen Artikel im Grundgesetz zu beharren: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1) und „alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“ (Artikel 3). Sie seien glücklich, in einer Generation aufzuwachsen, in der dies jedem früh beigebracht und auch vorgelebt werde.