Geschichte – Vergangenes, das Jugendliche von heute nicht tangiert?

Eine Antwort auf diese provozierende Frage formulierten die Schülerinnen und Schüler der 10b im Geschichtsunterricht im Rahmen des Themas „Erinnerungskultur – warum und wie gedenken?“ Diese durften sie am vergangenen Sonntag bei der Gedenkfeier für die deportierten Gernsbacher Juden im Rahmen eines fiktiven szenischen Spiels vortragen. Dabei versetzten sie sich zunächst in die Rolle der Eva Stern, damals selbst 15-jährige Schülerin in Gernsbach. Auf ihre Frage, ob sich die Jugendlichen heutzutage überhaupt mit dem Schicksal der ehemaligen Mitbürger beschäftigten oder ob das nicht in Vergessenheit geraten sei, fanden die Realschülerinnen sehr eindrucksvolle Worte, die von enormer Reife zeugen. Dabei fand zum einen das ethische Prinzip der goldenen Regel eine Erwähnung („Behandele andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“) Zum anderen ergriffen sie auch mahnende Worte: Das Vergessen und Verdrängen der Geschichte macht uns mit schuldig, wenn sich Menschen erneut gegen Menschen richten, die sich aufgrund von Aussehen, Herkunft, Religion oder anderen Merkmalen von der Mehrheit unterscheiden.